Psychosoziale Beratung ist eine effektive Behandlungsdom, welche Klienten dabei hilft mit Stress umzugehen, Ziele zu erreichen und einen gesunden Lebensstil aufzubauen. Ein Artikel aus einem Biofeedback-Magazin hat sich vor Kurzem intensiv mit der Einbindung von Biofeedback in dieses Setting beschäftigt.
Grundlagen und Hintergrund
Die Einleitung beginnt damit, dass in der Beratung natürlich die Compliance eine große Rolle spielt, meistens das Erscheinen zu Sitzungen. Einige Gründe für ein Fernbleiben könnten ein Mangel einer hochwertigen Arbeitsbeziehung oder interpersonaler Stress ein. Ein von den Autoren angesprochener Weg die Compliance zu verbessern ist die Beratungsleistung an sich zu bereichern.
Biofeedback ist so ein Weg einer Bereicherung. Die Erfassungen bieten eine visuelle Repräsentation interner Zustände und Abläufe und das Training ermöglicht diese Vorgänge besser zu kontrollieren.
Die „physiologische Linse“ kann laut den Autoren auch die Arbeitsallianz aus Anbieter und Klient verbessern und die Zufriedenheit der Klienten verbessern.
Behandlungszufriedenheit
In einem späteren Teil des Artikel sprechen die Autoren das Thema der Zufriedenheit mit der Behandlung nochmals konkret an. Die Klienten sind zufrieden, wenn sie das Gefühl haben, dass Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt haben.
Neben den vielfältigen anderen Vorteilen von Biofeedback, geben die Autoren 4 Punkte ganz spezifisch an:
- Biofeedback ist ein unaufdringliches Verfahren, die Sensoren sind nicht invasiv und erfassen nur. Sie produzieren nichts und somit gibt es auch kaum berichtete Nebeneffekte
- Durch das Nutzen der Ergebnisse können die Berater besser auf die aktuellen Beschwerden eingehen und diese erhalten oft eine neue Perspektive auf Probleme und reagieren dann anders auf diese. Die Erfolge stellen sich auch schnell ein (siehe unten)
- Durch das ERLERNEN von Fähigkeiten um die Symptomatik besser zu kontrollieren gibt es auch geringeren Bedarf an Medikation
- Die Anwendungen haben sich bereits als effektive Methode für die Behandlung von Mental Health Problemen gezeigt.
Zeitaspekte
In Punkt 2 berichteten die Autoren noch einmal von einem Punkt auf den ich ganz besonders eingehen möchte, die zeitlichen Aspekte. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass zumindest das Fortführen eines Biofeedback-Trainings mit Technik nicht mehr notwendig ist, wenn der Klient die erlernten Fähigkeiten erfolgreich in alltäglichen Situationen einsetzen kann. Damit ist üblicherweise keine hohe Anzahl von Sitzungen notwendig.
Gesunde Erwachsene können positive Erlebnisse in den ersten 5-8 Sitzungen erleben und Symptomreduktion kann in 6-12 Sitzungen erfolgen. Zusätzlich erleben ca. 80-90% der Klienten eine Abnahme der Symptomatik durch Biofeedback und Neurofeedback.
Schlussfolgerung
Die Autoren fassen zusammen: es existiert eine physiologische Basis von psychischen Problemen und Biofeedback bietet ein Tool diese näher zu betrachten. Mit dieser visuellen Repräsentation kann der Berater den Klienten über ihr autonomes Nervensystem informieren und Skill beibringen dessen Antworten zu kontrollieren. Damit verbessern sie deren Fähigkeit zur Selbstregulation. Gerade in Bezug auf die Arbeitsallianz und die Behandlungzufriedenheit kann Biofeedback die Beratung bereichern.
P.S: Das sehen wir auch so 🙂
Quelle: Fragedakis, T. M., Leierer, S., Toriello, P., Russoniello, C., & Sherlin, L. (2020). Biofeedback Enriches the Counseling Experience. Biofeedback, 48(4), 85-89.