Hunderte Augen ruhen auf einem. Alles ist still und wartet auf den nächsten Schlag. So spannend Sportereignisse auch sind, für die Athleten können die Wettbewerbssituationen eine große Belastung darstellen. Da nahe liegt, dass sich dieser Stress negativ auf die Leistung auswirkt, besteht großer Bedarf nach Möglichkeiten diesen Stress zu reduzieren. Herzratenvariabilitäts (HRV) – Biofeedback könnte hier hilfreich sein.

Die HRV steht sozusagen für die autonome Anpassungsfähigkeit des Herzens, also die flexible Anpassung an interne und externe Einflüsse.

Studie
In einer qualitativen Fallstudie von Dr. Leah Lagos und Ihren Kollegen wurde der Effekt von HRV-Biofeedback auf einen 14-jährigen Golfspieler untersucht. Dieser Spieler berichtete von einem durchschnittlichen Schlagwert von 70 Schlägen für 18 Löcher, während des Trainings, aber 91 Schlägen im Wettbewerb. Er vermutete seine Angst vor Bewertung hinter dieser großen Diskrepanz. Der Spieler kam jeweils einmal pro Woche in das Biofeedback-Labor um an einem HRV-Biofeedback Training teilzunehmen.
Nach 10 Wochen konnte der Golfer seinen bisherigen Rekord für 18 Löcher brechen und auch der Durchschnittswert den er bis zum Ziel benötigte war um 15 Schläge gesunken. Auch die Stärke unangenehmer Emotionen wie Depression oder Wut wurde gesenkt.

Fazit
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass ein HRV-Biofeedback Training Athleten helfen könnte mit Wettbewerbsstress im Sport umzugehen oder dabei die neuromuskuläre Funktion zu verbessern. Man darf also gespannt sein auf weitere Forschung oder Erfahrungen aus der Praxis.

Quellen: Lagos, L., Vaschillo, E., Vaschillo, B., Lehrer, P., Bates, M., & Pandina, R. (2008). Heart rate variability biofeedback as a strategy for dealing with competitive anxiety: A case study. Biofeedback, 36(3), 109.
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