Biofeedback in der Rehabilitation

Die Rehabilitation von Klient:innen, die unter Paresen (teilweise Lähmungen) oder Plegien (vollständige Lähmungen) leiden, hat das Ziel, die durch Schädigungen des Zentralnervensystems, Rückenmarksverletzungen oder peripheren Nervenschädigungen beeinträchtigten Funktionen schnell und umfassend wiederherzustellen. Ein innovativer Ansatz in dieser Therapie ist der Einsatz von Biofeedback, insbesondere nach Schlaganfällen.

Biofeedback in der Rehabilitation

In der Rehabilitation kann es vorkommen, dass die Muskelaktivität der Klient:innen so stark reduziert ist, dass sie keine Muskelbewegungen wahrnehmen können. Hier kommt das EMG-Biofeedback ins Spiel, wodurch selbst kleinste Muskelaktivitäten erfasst und den Patient:innen rückgemeldet werden können. Der Prozess beginnt mit der Messung der Restaktivität in den Muskeln, gefolgt von gezielten Übungen, um diese Aktivität zu steigern1. Die Klient:innen trainieren, den betroffenen Muskel Schritt für Schritt wieder zu aktivieren.

Bei Läsionen peripherer Nerven wird nach der Eingewöhnung der Probanden an das EMG-Training an einem intakten Muskel eine kurzfristige motorische Aktivität im gelähmten Muskel aufgebaut und z. B. der Aufbau einer Willküraktivität geübt1.  Im Laufe des Trainings können hier dann Wiederholungsrate und Dauer der Anspannung gesteigert werden.

Vorteile 

Ein entscheidender Vorteil der Anwendung von Biofeedback in der Rehabilitation ist der Motivationsaspekt. Oft können Fortschritte im Training mit bloßem Auge nicht erkannt werden, was zu Frustration und Resignation bei den Klient:innen führen kann. Biofeedback bietet hier eine wertvolle Unterstützung, da es auch kleinste Fortschritte sichtbar macht und dem Patienten eine unmittelbare Rückmeldung gibt. Diese positive Verstärkung motiviert Klient:innen, weiterhin aktiv am Rehabilitationsprozess teilzunehmen.

Ein weiterer Vorteil von Biofeedback ist die erhöhte Selbstständigkeit der Klient:innen beim Üben. Während konventionelle physiotherapeutische Methoden häufig eine direkte Anleitung durch Therapeut:innen oder Trainer:innen erfordern, ermöglicht Biofeedback eine eigenständige Durchführung der Übungen. Dies kann die Kapazität der Therapeut:innen und Trainer:innen optimaler nutzen und bietet gleichzeitig eine flexiblere und effektivere Behandlungsoption.1

Wirksamkeit

Studien haben gezeigt, dass nach etwa fünf Wochen der Anwendung von Biofeedback3 (natürlich abhängig von der Schwere der Problematik) signifikante For5schritte erzielt werden können, die langfristig erhalten bleiben.23

Bei manchen Muskeln wird die Rehabilitation peripherer und zentraler Lähmungen im Vergleich zu konventioneller physikalischer Training verbessert3, beschleunigt45, oder unterstützt3

 Biofeedback bei:

5

ADHS

5

Angststörungen

5

Asthma

5

Beruf

5

Bluthochdruck

5

Depression

5

Epilepsie

5

Erektile Dysfunktion

5
Hyperventilation
5

Inkontinenz

5

Leistungssport

5

Morbus Raynaud

5

PTBS

5

Rehabilitation

5

Reizdarm

5

Schlafstörungen

5

Stress & Burnout

5

Stressdiagnostik

5

Schmerztherapie

5

Tinnitus

5

Verstopfung

Quellen:

  1. Martin, A., & Rief, W. (Eds.). (2008). Wie wirksam ist Biofeedback?: eine therapeutische Methode. Hogrefe AG.
  2. J, I., Mw, D., Tn, M., M, S. & Mj, Y. (1984). Electromyographic biofeedback and physical therapy of the hemiplegic upper limb. PubMed, 65(12), 755–759. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6391417

  3. Stanton, R., Ada, L., Dean, C. M., & Preston, E. (2011). Biofeedback improves activities of the lower limb after stroke: a systematic review. Journal of physiotherapy, 57(3), 145-155.
  4. Moreland, J. D., Thomson, M. A., & Fuoco, A. R. (1998). Electromyographic biofeedback to improve lower extremity function after stroke: a meta-analysis. Archives of physical medicine and rehabilitation, 79(2), 134-140.
  5. Basmajian, J. V., Kukulka, C. G., Narayan, M. G. & Takebe, K. (1975). Biofeedback treatment of foot-drop after stroke compared with standard rehabilitation technique: effects on voluntary control and strength. PubMed, 56(6), 231–236. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1137478