Asthma ist eine Erkrankung der Atemwege, die sich anfallsartig in einer Behinderung der Atemwege äußert. Diese führt nicht nur zu einer messbaren Veränderung der Atemparameter sondern wird subjektiv als sehr bedrohlich erlebt, da das Gefühl des Erstickens im Vordergrund steht. Diese Angst führt wiederum dazu, dass unsere Atmung flacher wird und wir schlechter mit Sauerstoff versorgt werden. Zusätzlich wird die Bronchialverengung durch diese schnelle Atmung verstört, wodurch die Luftnot noch weiter verstärkt wird.
Wir landen also in einem Teufelskreis. Vor allem für Probanden mit Angststörungen kann diese Doppelbelastung die sich gegenseitig verstärkt sehr belastend sein.
Dieser Teufelskreis kann mit Biofeedback durchbrochen werden. Über Atemtraining und Muskelentspannung wird die Methode einer systematischen Desensibilisierung mit der Entwicklung von Entspannungskompetenzen eingesetzt, die den Betroffenen vor und während eines Asthmaanfalles helfen, die Angst durch die Bedrohung zu vermindern.
Eine Eskalation kann damit besser als sonst selbstbestimmt vermieden werden. Den Betroffenen wird ein Weg aus der Hilflosigkeit gezeigt, den vor allem Kinder sehr gerne und mit viel Enthusiasmus annehmen.
Die Behandlung
Durch Atemschulung und Reduktion der Muskelspannung des M. frontalis oder M. trapezius sollen die Betroffenen in der Training an die Entspannung während eines vorgestellten Asthmaanfalles im Rahmen einer systematischen Desensibilisierung herangeführt werden. Gleichzeitig kann das Training von Brust- und Bauchatmung der Entspannungsvertiefung helfen. Die Atemmessung erfolgt über einen berührungslosen Infrarot-Atemsensor. Ein Gurt wird nicht verwendet, um ein zusätzlich behinderndes einengendes Gefühl für die Probanden zu vermeiden.
Effektivität
Gerade für Kinder ist Biofeedback eine effektive und ökonomische Behandlungsmethode, die nach 10-20 Sitzungen auch eine gute Langzeitwirkung erzielt. Die konkreten Vorteile sind:
- die Veränderung der Krankheitsbewältigung: eine Verbesserung der Einstellung zur eigenen Erkrankung
- Verminderung der generellen Angst
- Verbesserung der Atemkennwerte (besonders des forcierten Expirationsvolumens)
- Reduktion der Muskelspannung im Frontalis bzw. Trapezius.
Literatur
- Kern-Buell, C.L., McGrady, A.V., Conran, P.B., & Nelson, L.A. (2000). Asthma severity, psychophysiological indicators of arousal, and immune function in asthma patients undergoing biofeedback-assisted relaxation. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 25(2), 79-91.
- Lehrer, P., Carr, R.E., Smetankine, A., Vaschillo, E., Peper, E., Porges, S., et al. (1997). Respiratory sinus arrhythmia versus neck/trapezius EMG and incentive inspirometry biofeedback for asthma: A pilot study. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 22(2), 95-109.
- Lehrer, P., Smetankin, A., & Potapova, T. (2000). Respiratory sinus arrhythmia biofeedback therapy for asthma: A report of 20 unmedicated pediatric cases using the Smetankin method Applied Psychophysiology and Biofeedback, 25(3), 193-200.