Biofeedback und Neurofeedback im Leistungssport

Psychische Spannungen wie Aufregung, Angst oder mangelnde Motivation vor einem Wettkampf führen häufig zu körperlichen Reaktionen, die die eigentliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. In solchen Situationen gibt oft die Psyche vor dem Körper auf.

Hier kann Biofeedback auf zwei Arten wirksam eingesetzt werden: als Diagnostikum und als Trainingsmethode zur Selbstregulation.

Biofeedback als Diagnostikum

Mittels Biofeedback kann ein sogenannter Stresstest durchgeführt werden. Dieser ist ein ausgezeichnetes Mittel zur psychophysiologischen Stressdiagnostik, da er die Verarbeitung von Stress und die Erholungsfähigkeit analysiert. Das Ergebnis macht sowohl den Klientinnen und Klienten als auch Therapeutinnen und Therapeuten die individuellen Stressreaktionen bewusst.

Die Möglichkeit, den „Stressauslöser“ (z.B. die Vorstellung des Wettkampfstarts) individuell vorzugeben und darzustellen, ermöglicht eine optimale Vorbereitung auf das tatsächliche Sporttraining. Da eine Sitzung mehrere Phasen enthalten kann, ist es auch möglich, verschiedene Wettkampfphasen nachzustellen und sich im Rahmen des Biofeedback-Trainings darauf vorzubereiten.

Biofeedback als Selbstregulationsmethode

Biofeedback bietet die Möglichkeit als Methode im Rahmen des Stressmanagements die notwendige Ruhe und Konzentration für den Wettkampf bereitzustellen. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Diagnostik kann ein individueller Trainingsplan entwickelt werden. Ziele sind die Erhöhung der Selbstkontrolle, erhöht die Motivation auf ein gewisses Ziel hinzuarbeiten und steigert die Selbsteffizienz.

Die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Biofeedback-Parameter im Bereich des sportlichen Trainings sind vielfältig. Beispielsweise kann über das Training der respiratorischen Sinusarrhythmie (RSA) ein Sportler, der in besonderen Wettkampfsituationen eine ruhige Hand benötigt (wie beim Biathlon) lernen, seine Pulsfrequenz zu beruhigen. Aber auch EEG-Feedback (sogenanntes Neurofeedback) wird angewandt, um jene Anteile der Gehirnstromkurven, welche für Fokus und Konzentration stehen, bewusst zu aktivieren.

Effektivität und Berichte

Eine Studie hat gezeigt, dass die Fähigkeit zur Selbstregulation einen immensen Einfluss auf die Platzierungen von Leistungssportlern in Weltranglisten hat1. Genau diese Art der Selbstregulation wird mit Biofeedback erlernt. So ist es beispielsweise möglich, durch das Training der Muskelspannung mit entspannter Muskulatur an den Start zu gehen und die Muskeln beim Startsignal entsprechend anzuspannen oder zu entspannen.

Auch andere Mentaltechniken und verschiedene Skills des Stressmanagements können durch Biofeedback unterstützt werden.

Biofeedback kann Sportlern und Sportlerinnen helfen, mit dem Stress durch die Angst vor Bewertung umzugehen. In einer Studie mit einem Golfer konnte durch HRV-Biofeedback der bisherige Rekord für 18 Löcher gebrochen werden, und die durchschnittliche Anzahl der benötigten Schläge sank um 15. Zudem reduzierte sich auch die Stärke negativer Emotionen wie Depression oder Wut2.

Das Olympiateam im Bogenschießen der USA, das kanadische Short Track Olympiateam und viele andere herausragende Sportler verwenden Neurofeedback und Biofeedback für mehr Konzentration und bessere Leistungen. In einem Beitrag auf Fox News berichtet Dr. Leah Lagos gemeinsam mit der olympischen Ruderin Sarah Trowbridge, wie sie diese auf die Olympischen Spiele 2012 vorbereitet hat.

Biofeedback erweist sich somit als wertvolles Werkzeug für Leistungssportler, um sowohl ihre körperliche als auch ihre mentale Leistungsfähigkeit zu optimieren.

Leistungssteigerung eines österreichischen Staatsmeisters im Weitspringen
In einem Erfahrungsbericht erzählt Herr Mag. Jörg Mayramhof von der Arbeit mit einem Weitspringer auf Spitzenniveau. Ziel des Trainings war es, den Leistungsabfall nach dem ersten Versuch zu minimieren, die Pausengestaltung zwischen den Versuchen im Wettkampf mental zu optimieren und das Erregungsniveau zu kontrollieren
Der Erfolg der Behandlung zeigte sich in Weltklasseweiten von 7,95m und der Konstanz der Versuche in diesem Wettkampf.

Mag. Jörg Mayramhof

Biofeedback-Trainer, may.sense

„Sportler stehen psychologischer Arbeit oft skeptisch gegenüber. Bei Biofeedback und Neurofeedback können sie die psychischen Vorgänge auf dem Bildschirm beobachten. Dadurch entsteht eine größere Akzeptanz.“

Dr. Werner Zöchling

Teamentwicklung und Coaching

 Biofeedback bei:

5

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Quellen:

  1. Dupee, M., Werthner, P. & Forneris, T. (2015). A Preliminary Study on the Relationship Between Athletes’ Ability to Self-Regulate and World Ranking. Biofeedback, 43(2), 57–63. https://doi.org/10.5298/1081-5937-43.2.01

  2. Lagos, L., Vaschillo, E., Vaschillo, B., Lehrer, P., Bates, M., & Pandina, R. (2008). Heart rate variability biofeedback as a strategy for dealing with competitive anxiety: A case study. Biofeedback, 36(3), 109.