Stressdiagnostik mit Biofeedback - Wissen, woran man ist

Vorbereitung auf eine Biofeedback-Behandlung

Die Vorbereitung auf eine Biofeedback-Behandlung beginnt in der Regel mit einer detaillierten Analyse der individuellen Stressreaktionen des Patienten oder Klienten. Dabei können zwei diagnostische Ansätze besonders wertvoll sein: die Kurzzeitdiagnostik und die Langzeitüberwachung.

Kurzzeitdiagnostik: Der Stresstest

Im Rahmen der Biofeedback-Diagnostik werden vor allem kurzfristige physiologische Reaktionen auf spezifische Reize gemessen, wie zum Beispiel der Puls, der Hautleitwert und die Muskelaktivität. Zusätzlich zur Erfassung vdieser Parameter im Ruhezustand (Baseline) ist es besonders aufschlussreich, die physiologischen Reaktionen auf verschiedene Stressreize zu erfassen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beobachtung der Erholungsphase – also der Zeitraum, den der Körper benötigt, um nach einer Stresssituation wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren. Diese Dauer kann Aufschluss über die Stressresistenz und -bewältigungsfähigkeit des Klienten geben.

Neben der Möglichkeit dem Probanden erste Einsichten in den Konnex von Stress, physiologischer Auswirkung und möglicher Folge für sein Beschwerdebild zu liefern, können aus den Daten, welche in dieser initialen diagnostischen Sitzung gewonnen wurden, oft bereits weitere Erkenntnisse und Ziele abgeleitet werden1.

Stresstest mit dem Neuromaster

Ein typischer Stresstest mit dem Neuromaster-System besteht aus mehreren Phasen, die alltägliche Stresssituationen simulieren, wie z. B. Kopfrechnen, das Betrachten von belastenden Bildern oder Videos, die Vorstellung belastender Szenarien oder das Hören unangenehmer Geräusche. Zwischen den Stressphasen gibt es Entspannungsphasen von jeweils 1-3 Minuten.

Während des Tests werden nicht nur die unmittelbaren physiologischen Reaktionen auf diese Stressoren erfasst, sondern auch die Zeit, die der Körper benötigt, um nach dem Stress wieder in den Ruhezustand zurückzukehren. Diese Erholungszeit ist ein wichtiger Indikator für die Fähigkeit des/der Klient:in, mit Stress umzugehen.

Die Analyse der Stresstest-Daten bietet wertvolle Einblicke in die individuellen Stressmechanismen und kann als Motivationsinstrument dienen. Das Erkennen der Zusammenhänge zwischen Stress und physiologischen Reaktionen kann ein „Aha-Erlebnis“ für die Patient:innen darstellen und den Wunsch nach Veränderung fördern.

Langzeitdiagnostik: Der Speichermodus

Zusätzlich zur Kurzzeitanalyse ermöglicht das Neuromaster-System eine Langzeitdiagnostik. Im sogenannten Speichermodus kann das Gerät über einen ganzen Tag hinweg getragen werden, um verschiedene physiologische Parameter aufzuzeichnen. Die erhobenen Daten werden auf einer SD-Karte gespeichert und später ausgewertet.

Die Langzeitdiagnostik liefert wichtige Informationen über stressbedingte Belastungen im Berufs- und Alltagsleben. Sie eignet sich für Schlafanalysen, einschließlich der Herzratenvariablilitätsanalyse, sowie für längere Erfassungszeiträume im Alltag. Diese Methode ermöglicht es Therapeut:innen auch, gemeinsam mit ihren Klient:innen angstauslösende Situationen zu durchleben und die aufgezeichneten Parameter im Nachhinein zu besprechen.

Diagnose der passenden Entspannungsmethode

Bei der Vielzahl an verfügbaren Entspannungstechniken stellt sich oft die Frage, welche Methode für die jeweiligen Klient:innen am effektivsten ist. Persönliche Präferenzen spielen hierbei eine wichtige Rolle und sind den Klient:innen oft nicht bewusst.

Frau Diana-Sicher Fritsch hat zu diesem Thema eine Diplomarbeit verfasst3 und äußert sich wie folgt:

 „Üblicherweise werden in der Stress-Prävention irgendwelche Entspannungstechniken empfohlen. Mit dem Biofeedbackgerät erkennen wir sofort, welches die individuell wirksamste Entspannungstechnik bei Stress ist. Nachdem ich eine Diplomarbeit zu diesem Thema geschrieben habe, erkannte ich wie wirksam der Einsatz von Biofeedback im Test- und Trainingsverfahren sein kann.“.

Diana-Sicher Fritsch

Fazit und Tipps

Jede Biofeedback-Behandlung beginnt mit einer umfassenden Diagnostik, die hilft, relevante Aspekte zu identifizieren, den aktuellen Stand der Klient:innen zu bestimmen und die am besten geeignete Technik auszuwählen. Biofeedback dient in diesem Zusammenhang oft als „Augenöffner“, der Klient:innen ihre verstärkten Stressreaktionen bewusst macht.

Tipps aus der Praxis

Bei der Durchführung einer Biofeedback-Diagnostik ist es entscheidend, dass Anwender:innen die gemessenen Parameter und deren Interpretation gut kennen. Während für einige Messgrößen wie die Muskelspannung Normwerte existieren, erfordert der Hautleitwert eine individuelle Betrachtung, da er nicht direkt interpretiert werden kann.

 Biofeedback bei:

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ADHS

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Angststörungen

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Asthma

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Beruf

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Bluthochdruck

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Depression

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Epilepsie

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Erektile Dysfunktion

5
Hyperventilation
5

Inkontinenz

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Leistungssport

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Morbus Raynaud

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PTBS

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Rehabilitation

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Reizdarm

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Schlafstörungen

5

Stress & Burnout

5

Stressdiagnostik

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Schmerztherapie

5

Tinnitus

5

Verstopfung

Quellen:

  1. Martin, A., & Rief, W. (2009). Wie wirksam ist Biofeedback. Eine therapeutische Methode. Bern: Huber. (dieser und vorheriger Absatz)
  2. Liedl, A., Knaevelsrud, C., & Müller, J. (2013). Trauma und Schmerz: Manual zur Behandlung traumatisierter Schmerzpatienten. Schattauer Verlag.
  3. Diana Sicher-Fritsch (2013). BIOFEEDBACK ALS MESSINSTRUMENT FÜR DIE WAHL DER INDIVIDUELL WIRKUNGSVOLLSTEN ENTSPANNUNGSTECHNIK BEI STRESS. Online: (Abruf am 23.05.2017)