Biofeedback bei Schlafstörungen

Ab und zu einmal nicht gut zu schlafen – das ist ein Problem, welches wohl vielen bekannt sein dürfte. Wenn Schlafprobleme aber andauern und zu chronischen Schlafstörungen werden, können sie zu ernsthaften Beeinträchtigungen wie emotionaler Instabilität, oder Aufmerksamkeits- und Leistungsdefiziten führen. Auch sind Schlafstörungen häufig Begleiter von psychischen oder körperlichen Erkrankungen.

Behandlung von Schlafstörungen mit Biofeedback

Ganz generell ist die Grundlage für die Anwendung von Entspannungsverfahren bei Schlafstörungen, die Erkenntnis, dass Personen mit Problemen beim Schlafen oft ein erhöhtes Erregungsniveau aufweisen (physiologisch, kognitiv und emotional). Biofeedback wird hier als Methode genutzt die Entspannungsreaktion zu fördern1.

Bei der Behandlung von Schlafstörungen mit Biofeedback wird meist in der Training eine Art „Schlafprotokoll“ oder ein „Schlafritual“ erlernt. Hier kann z.B. Atem-Biofeedback, ein Handerwärmungstraining oder EMG-Biofeedback angewandt werden, um zu lernen sich vor dem Einschlafen in eine angenehme Entspannung zu bringen.

Insbesondere passives Atemfeedback, bei dem die Probanden ihre Atmung als monotonen körpereigenen Rhythmus wahrnehmen, führt zu Schläfrigkeit und einem hypnoiden Zustand. Durch das Erlernen und Anwenden solcher Übungen oder Rituale kann der Schlaf aktiv eingeleitet werden. Man bringt Körper und Gehirn sozusagen in einen Ruhezustand. Aber auch andere Formen von Entspannungs-Biofeedback sind geeignet, um den Schlaf zu induzieren.

 

Wirksamkeit und Tipps

Aufgrund von Problemen wie Substanz-Toleranz, Substanz-Abhängigkeit und einer Möglichkeit, dass die Schlafstörungen nach Absetzen der Medikation wiederkehren, wird die Pharmakotherapie von einigen Seiten nicht als Methode der Wahl bei chronischen Schlafstörungen angesehen1. Verhaltensorientierte Behandlungen (wie eben z. B. Biofeedback) werden dahingegen als gleichwertig in Ihrer Wirksamkeit angesehen und es zeigte sich auch, dass die Effekte nach 6 Monaten noch andauerten – was bei der Pharmakotherapie nicht der Fall war3.

Mehrere vorliegende kontrollierte Studien können belegen, dass Biofeedback bei (nicht-organischen) Schlafstörungen mindestens genauso effektiv ist wie andere Behandlungsverfahren1.

Tipps aus der Praxis

Einige Probanden berichten, dass sie sich zum Einschlafen den Biofeedback-Bildschirm vor ihrem geistigen Auge vorstellen. Dies hilft einerseits dabei sich daran zu erinnern, durch welche Methoden man sich gut entspannen kann, anderseits unterstützt es besonders Personen, die sonst vor dem Einschlafen viel grübeln, da durch die Konzentration auf das innere Bild viel seltener negative Gedanken auftauchen, die sonst am Einschlafen hindern.

 Biofeedback bei:

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ADHS

5

Angststörungen

5

Asthma

5

Beruf

5

Bluthochdruck

5

Depression

5

Epilepsie

5

Erektile Dysfunktion

5
Hyperventilation
5

Inkontinenz

5

Leistungssport

5

Morbus Raynaud

5

PBTS

5

Rehabilitation

5

Reizdarm

5

Schlafstörungen

5

Stress & Burnout

5

Stressdiagnostik

5

Schmerztherapie

5

Tinnitus

5

Verstopfung

Quellen:

1 Martin, A., & Rief, W. (2009). Wie wirksam ist Biofeedback. Eine therapeutische Methode. Bern: Huber.

2 G. Tan, F. Shaffer, R. Lyle, & I. Teo (Eds.). Evidence-based practice in biofeedback and neurofeedback (3rd ed.). Wheat Ridge, CO: Association for Applied Psychophysiology and Biofeedback.

3 Riemann, D., & Perlis, M. L. (2009). The treatments of chronic insomnia: a review of benzodiazepine receptor agonists and psychological and behavioral therapies. Sleep medicine reviews, 13(3), 205-214.