Biofeedback und Peak Performance: Erfahrungsbericht aus der Praxis

von | 20. Juni 2024 | Anwendungsgebiete, Biofeedback

Peak Performance: Erfahrungsbericht aus der Praxis

 

Sowohl in meiner Tätigkeit als Klinische- und Gesundheitspsychologin als auch in der Arbeit als Sportpsychologin wende ich Biofeedback seit einiger Zeit regelmäßig und durchaus erfolgreich als Behandlungsmethode an.

Mag. Theresa Hornich, MSc berichtet von Ihrer Erfahrung mit Biofeedback und Peak PerformanceBesonders positive Erfahrungen habe ich mit Sportlern durch den Einsatz von Biofeedback im Bereich der Diagnostik erfahren. Durch gezielte Stress- bzw. Belastungsanalysen kann analysiert werden, wie der Körper auf Stress und psychische Belastungen reagiert. Anschließend können entsprechende und auf die jeweilige Person abgestimmte Methoden zur individuellen Stressregulation und subjektiven Entspannung oder auch Aktivierung gefunden werden.

Der Vorteil liegt vor allem darin, dass die Sportler durch Biofeedbackmessungen direkte und unmittelbare Rückmeldungen über körperliche Prozesse erhalten, und dadurch einerseits ein schnellerer Lernfortschritt erreicht wird, und andererseits die Angemessenheit der gewählten Methode bestätigt werden kann. Die Sportler merken unmittelbar, dass angewandte Entspannungsmethoden einen direkten Einfluss auf Körperprozesse haben. Dieser Aspekt ist in weiterer Folge von großer Bedeutung, um Trainingsmethoden zur Selbstregulation erfolgreich anwenden zu können.

Im Training der Selbstregulation äußern viele Sportler den Wunsch, bewusst und durch Eigenverantwortung ein individuell optimales Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung herstellen zu können. Dieses ermöglicht in weiterer Folge, den eigenen Körper positiv zu beeinflussen, und wenn es im Wettkampf darauf ankommt, optimal fokussiert zu sein.

Auch wenn das Training der Selbstregulation oft einige Zeit in Anspruch nimmt, vor allem wenn es in Drucksituationen und auf den Punkt effektiv angewendet werden soll, haben meine Sportler bereits gute Verbesserungen damit erreichen können. Vor allem im Umgang mit Nervosität oder Wettkampfangst bzw. Leistungsminderungen unter Druck, haben die Sportler bereits über viele positive Erfahrungen berichten können. Besonders erfreulich bewerten sie die Fähigkeit, Methoden zu kennen, um die Wahrnehmung und Kontrolle über den eigenen Körper zu verbessern und die Wirksamkeit dieser Methoden auch durch Biofeedback messbar nachgewiesen zu bekommen. Das Wissen, dass es geeignete Methoden gibt, welche eine selbstbestimmte Körperbeeinflussung ermöglichen, wirkt einem Kontrollverlust im Sport erfolgreich entgegen.

Auch in der Rehabilitation von Sportverletzungen und vor dem Wiedereinstieg in den Wettkampfsport habe ich bereits mit Biofeedback gearbeitet. Dabei können muskuläre Dysbalancen oder Schonhaltungen erkannt und mit dem Sportler bearbeitet werden. Die entsprechenden Sportler berichten in diesem Zusammenhang hauptsächlich darüber, durch die Anwendung von Biofeedback das Vertrauen in den eigenen Körper wiedererlangt zu haben und sich dadurch physisch sowie psychisch wieder wettkampftauglich zu fühlen.

Außerdem bin ich der Meinung, dass durch den Einsatz von Biofeedback das allgemeine Wohlbefinden und die Erholungsfähigkeit gefördert werden können. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit aus, denn nur erholte, glückliche und zufriedene Sportler können ihr volles sportliches Potential entfalten.

Zusammengefasst habe ich also bereits in unterschiedlichen sportlichen Bereichen Erfahrungen mit Biofeedback sammeln können und weiß die positive Wirkung dieser Behandlungsmethode im Rahmen der Sportpsychologie sehr zu schätzen. Sowohl meine Sportler als auch ich selbst arbeiten sehr gerne mit Biofeedback und können es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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